Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten bei der FV-Wahl 2023
Emanuel Abréu, Marketing PULS
Was mich beim BR antreibt, sind die spannenden Projekte und Formate, die meine Kolleg:innen und ich für eine junge Zielgruppe umsetzen dürfen. Dabei sehe ich jeden Tag, wie die ganze Redaktion mit Herzblut, Begeisterung und Kreativität ein tolles Programm auf die Beine stellt. Und das, wie man leider sagen muss, oft unter erschwerten Bedingungen, aus eigenem Antrieb heraus und weit in die eigene Freizeit hinein. Als Freienvertreter möchte ich deshalb unter anderem den jungen Kolleg:innen den Rücken freihalten und mich für sie und ihre Arbeit stark machen.
Simon Ball, Eventkoordinator, Bayern 1, Bayern 3 und PULS
Ich durfte die Freienvertretung in den letzten Jahren als äußerst hilfreiche und wertvolle Anlaufstation erleben, die neben der Weitergabe von wichtigen Informationen auch stets unterstützend bei allen kleinen wie großen Anliegen war. Darum will ich jetzt etwas von der erfahrenen Hilfe zurückgeben und allen Mitarbeitenden selbst beratend zur Seite stehen. Besonders einsetzen will ich mich dabei, im gemeinsamen Dialog mit der Geschäftsleitung dafür zu kämpfen, dass die Position und die Rechte der freien Mitarbeitenden gestärkt und weiterentwickelt werden.
Katrin Bohlmann, trimediale Reporterin, Bayern aktuell, BR24, Oberbayern
Ohne Reporter:innen läuft im BR nichts – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Dennoch werden wir gerne in Entscheidungsprozessen vergessen. Oft sind wir das letzte Glied in der Kette. Das möchte ich ändern. Die Anforderungen an uns steigen stetig, die Arbeit verdichtet sich. Wirklich gehört werden wir Reporter:innen nicht.
Barbara Fuß, Reporterin, Planerin, CvD, ARD, Aktuelles, LaWiUm, WiSo
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk steht unter Druck. Bei den nötigen Veränderungen ist es wichtig, dass die Stimmen und Erfahrungen von uns Freien gehört und berücksichtigt werden. Denn meist sind wir es, die im direkten Kontakt mit unseren Zuhörern, Zuschauern und Lesern stehen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass wir aktiv am „Change-Prozess“ beteiligt werden. Und dafür, dass wir Wertschätzung erfahren: materiell und immateriell.
Friederike Haupt , Feature-Autorin im Hörfunk, Kulturdirektion
Wir haben einen Auftrag. Ein Klima der Einschüchterung und Existenzangst darf nicht mehr herrschen. Denn der Auftrag, dieses „Wort mit zwei Silben“, wie Intendantin Wildermuth es nennt, ist ein Garant für Demokratie! Trotz mangelhafter Bedingungen widmen Freie diesem Auftrag ihr Dasein, werden aber im Räderwerk der Sender oft zur Manövriermasse statt zu den Kronjuwelen, die sie faktisch sind. Ein Kampf gegen Windmühlen? Dazu kommt: Technisch verändert sich unsere Arbeitsweise derzeit. Der BR muss mithalten, muss Strukturen ändern und Honorierungen anpassen. Das aber ist nur in einem Klima der offenen und angstfreien Kommunikation zu schaffen. Daran möchte ich aufgrund meiner langjährigen und teilweise leidvollen Erfahrung als Freie mitwirken. Im Übrigen denke ich: Wenn der BR die Qualität der Freien halten will und sich nicht überflüssig machen will, muss er seine Spar-Strategie schnell ändern.
Nicole Hornischer, Online-Redakteurin, Sport
Ich bin seit knapp 30 Jahren beim BR und habe in der Zeit viele Veränderungsprozesse erlebt. Oft haben diese vor allem bei den freien Mitarbeitern Ängste hervorgerufen: Behalte ich meinen Job? Kann ich die neuen Aufgaben bewältigen? Und ganz aktuell: Was bedeutet der Verjüngungsprozess vor allem für ältere Mitarbeiter? Die Freienvertreung leistet sehr gute Arbeit, steht uns zur Seite und unterstützt, wo immer es möglich ist – und da möchte ich Teil davon sein und meine Ideen einbringen. Wie steht es so passend auf der Homepage? „Nicht den Kopf schütteln, sondern selbst etwas dazu beitragen, dass sich etwas verbessert.“ Zu mir: Ich arbeite seit mehr als zehn Jahren als Online-Redakteurin beim Sport. Und vielleicht hilft meine juristische Ausbildung (zwei Staatsexamina) ja bei dem ein oder anderen kniffligen Fall.
Felicitas Hübner, VoiceOver-Koordination und Grafik, Fernsehen
Seit November 2021 bin ich beim Bayerischen Rundfunk in Freimann. Seit Januar diesen Jahres bin ich stolze Besitzerin des 12a-Status‘ in der Light-Version für Gagist*innen. Da wir Zwei-Jahres-Gagist*innen am Katzentisch des Unternehmens sitzen, möchte ich mich für mehr Respekt und für mehr Transparenz unserer Arbeitsbedingungen einsetzen.
Steffi Illinger, Autorin Fernsehen und Hörfunk
In fast 30 Jahren als Reporterin und Filmemacherin habe ich mich stets als Mitarbeiterin des BR gesehen – Programm gestaltet, draußen in der ersten Reihe und nah bei Zuschauern, Protagonist:innen und am Puls der Zeit. Als festen-freie Programmmacherin bilde ich mit den anderen rund 1.700 12a-ler:innen das Rückgrat des Senders, auch wenn sich das oft weder in der Wertschätzung noch in der Honorierung widerspiegelt. Der BR ist in einem stetigen Wandel, und auch unsere Arbeitsfelder- und Anforderungen unterliegen einem ständigen Change-Prozess. In der Freienvertretung möchte ich für die 12a-ler diesen Wandel mitgestalten und nicht nur passiv zusehen, wie über uns entschieden wird. Wandel geht alle an – und auch wir wollen uns einbringen. Dafür würde ich mich gerne weiter einsetzen.
Andrea Koeppler, Autorin und Regisseurin, Fernsehen
Mein Name ist Andrea Koeppler und ich bin seit 30 Jahren Autorin für verschiedene Formate und Redaktionen im Haus. Im Laufe dieser Jahre habe ich so einige Höhen und Tiefen durchlebt und durchlitten. Ich weiß, wie schön unser Beruf ist, und kenne den Ärger über die oft fehlende Wertschätzung für unsere Arbeit. Als Freienvertreterin freue ich mich darauf, mich mit den Kolleg:innen für mehr Anerkennung, Fairness und Transparenz einzusetzen. Gerade wir Autor:innen fühlen uns oft als Einzelkämpfer und Konkurrent:innen, weshalb es mir wichtig wäre, uns als solidarische Gemeinschaft zu sehen, die auch füreinander da ist.
Julius Kolb, Autor und freier Redakteur, PDI
Ohne BR wären wir Freie nichts – oder doch: ohne Freie wäre der BR nichts? Klar ist: Wir Freie brauchen uns nicht verstecken, wir sind keine Bittsteller oder Auftragsempfänger. Wir sind auf Augenhöhe Mitarbeiter:innen im BR, in allen Gewerken. Leider müssen viele immer wieder um diese Wertschätzung kämpfen – als Freienvertretung kämpfen wir mit. Nicht um Ärger zu machen, sondern für ein gutes und gerechtes Betriebsklima.
Julia Lange, red. Mitarbeit, Autorin und Onlinerin, Unterhaltung und Kultur
Eine Amtszeit in der Freienvertretung liegt hinter mir. Mein Fazit: die festen Freien hier im BR stemmen viel – und sie sind erschöpft. Fragen wie: „Werde ich weiter beschäftigt? Wie lange noch? Wo und als was?“ bleiben oft unbeantwortet. Nur wer sich eingebunden fühlt, kann sein kreatives Potential ausschöpfen. Ich möchte mich deshalb weiter dafür engagieren, ein gutes Miteinander zwischen Unternehmensführung und uns „Arbeitnehmerähnlichen“ zu fördern. Auch für die Themen Familie und Gesundheit werde ich mich weiter stark machen – und euch als Freienvertreterin zur Seite stehen, wenn es nötig ist. Ich arbeite als redaktionelle Mitarbeiterin, Autorin und Onlinerin im PB Unterhaltung & Heimat und im PB Kultur.
Christina Lutz, freie Redakteurin, Bayern aktuell und BR24
Ich bin Freienvertreterin mit Leidenschaft – und das schon im 13. Jahr. Inzwischen bin ich so etwas wie das lebende Lexikon der Freienvertretung. Hunderte Kolleg:innen habe ich beraten, damit sie sich im Dschungel der Arbeitnehmerähnlichkeit nicht verlaufen und mit Selbstbewusstsein für ihre Belange eintreten können. Nicht erst seit es die Freienvertretung gibt, befindet sich der BR in Veränderungsprozessen. Wir haben sie alle begleitet und immer hart dafür gekämpft, dass die Freien wahrgenommen und mitgenommen werden. Vieles ist uns geglückt. Manches auch nicht. Es gibt also noch viel zu tun.
Elisabeth Malzer, Autorin und Regisseurin, Musik und Konzerte / PB BR Klassik
Ich möchte mit meiner Stimme für diejenigen einstehen, die sich nicht trauen ihre Rechte im BR wahrzunehmen. Ich strebe einen angstfreien, kollegialen und fairen Umgang zwischen Festen und Freien an. Denn beide Seiten brauchen einander. Der Bayerische Rundfunk kann nur mit uns allen erfolgreich die Zukunft gestalten. Dafür braucht es Vertrauen und gegenseitigen Respekt.
Elisabeth Mayer, Autorin und Regisseurin, Fernsehen
Als Autorin und Regisseurin stehe ich für 30 Jahre BR-Erfahrung, aber auch 30 Jahre Film- und Fernseherfahrung und Teamarbeit. 30 Jahre feste Freie beim BR – das bedeutet, selbst Höhen, aber auch Tiefen erlebt zu haben. Als Freienvertreterin konnte ich während der Entwicklungsprozesse des BR zwischen 2012 und 2017 Kollegen und Kolleginnen unterstützen, beraten und Lösungsvorschläge bieten. In der größten Umbruchsphase in der Geschichte der ARD möchte ich das wieder tun: v.a. auch um die tarifvertraglichen Rechte der Autor:innen und Regiesseur:innen zu sichern und den Tarifvertrag des BR für feste Freie als vorrangig gut innerhalb der ARD zu bewahren. So wichtig wie jetzt war unsere Arbeit selten – und Generationengerechtigkeit innerhalb unserer Arbeit ist wichtiger denn je! Meine Vision: lasst uns uns gegenseitig inspirieren und positiv in die Zukunft gehen!
Susanne Roser, Autorin und Regisseurin, Fernsehen
Seit fast 30 Jahren arbeite ich als Autorin für den Bayerischen Rundfunk und habe in dieser Zeit einige Stürme erlebt. Deshalb weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig die Arbeit der Freienvertretung ist. Wir freie Journalist:innen sind eine tragende Säule des Senders und haben ein Recht auf faire Arbeitsbedingungen. Dafür wurde schon immer gekämpft, doch in diesen herausfordernden Zeiten ist der Einsatz der Freienvertretung noch wichtiger geworden. Ich bin davon überzeugt, dass Reformen nur in Zusammenarbeit mit den Betroffenen gelingen können, deshalb möchte ich die Arbeit der Freienvertretung unterstützten. Schließlich ist aufgrund von Sparzwängen und Neustrukturierungen die Gefahr groß, dass der Druck auf freie Mitarbeiter:innen weiter steigt.
Thomas Röhrl, Regisseur Fernsehen, Nürnberg/München
Für Visionen, Offenheit und Mut. Seit ca. 25 Jahren arbeite ich beim BR, davon gut zwei Jahrzehnte als Regisseur. In dieser Tätigkeit habe ich guten Einblick in die Produktion und Redaktion in München und Nürnberg erhalten. In den letzten Jahren nehme ich zunehmend Unmut, Demotivation und Vertrauensverlust wahr. Die Programm-Priorisierung, der Produktionsabbau, drei Jahre Corona, die Diskussionen um die Neuausrichtung des ÖRR sind dabei u.a. wichtige Themen. Gerade freie Mitarbeitende werden im Alltag immer weiter aufgerieben. Zukunftssorgen, Unsicherheit und das Gefühl Mitarbeiter 2. Klasse zu sein, machen sich breit. Doch das darf nicht sein. Deshalb brauchen wir eine Freienvertretung, die mutig und souverän ihre Stimme erhebt, sich für die Mitarbeitenden einsetzt und in den offenen Diskurs innerhalb des Hauses geht. Zuhören, Verständnis, Offenheit und beharrlich im Austausch bleiben, sind mir dabei sehr wichtige Aspekte.
Judith Schlosser, Management, BR-Symphonieorchester
Der öffentliche Rundfunk steht wie nie zuvor unter Beschuss. Umso wichtiger ist es, dass der BR die Bedeutung seiner Mitarbeiter:innen als wertvolles Kapital anerkennt und ein Arbeitsumfeld schafft, in dem sich alle Mitarbeiter:innen – ob fest, frei oder fest-frei – mit dem Bayerischen Rundfunk identifizieren können, sich geschätzt, respektiert und motiviert fühlen. Als Freienvertreterin möchte ich insbesondere Themen wie Kommunikation, Gleichbehandlung, Vielfalt und Weiterbildung innerhalb des BRs weiter voranbringen. Die Beiträge der freien Mitarbeiter:innen, die zu einem großen Teil das Programm des BRs gestalten – sei es im Hörfunk, Fernsehen, den Klangkörpern -, sind essentiell. Als Netzwerkerin, Managerin und Kreativschaffende möchte ich mich lösungsorientiert für die Belange der unverzichtbaren Mitarbeiter:innen einsetzen und so meinen Teil dazu beitragen, dass der BR auch zukünftig auf starken Pfeilern steht.
Peter Weiß, Sprecher Fernsehen und Hörfunk
Seit 1994 beim BR als Sprecher tätig, erlebe ich um mich Kolleginnen und Kollegen, die durch ihr Engagement, ihr Herz und ihren Verstand den BR zu dem machen, was er ist. Dass sich diese Kraft und Kreativität in einem angstfreien, von gegenseitigem Respekt geprägten Umfeld entfalten kann, ist mein großes Anliegen. Die Freienvertretung konnte sich durch ihr gewachsenes Standing und ihren guten Dialog mit der Geschäftsleitung immer zielgerichteter für die Belange der Freien stark machen. Dafür möchte ich mich auch weiterhin einsetzten.
Katharina Wesely, red. Mitarbeit Bayern aktuell und Abendschau, PDI
Der BR ist eine Dauerbaustelle. Damit die Freien dabei nicht in der Mechanik der Reformen zerrieben werden, will ich weitermachen: überzeugen, diskutieren, verteidigen, vermitteln, beraten, helfen, informieren, mitdenken, mitreden, mitgestalten einen weniger hierarchischen und mehr demokratischen BR. Einen BR, der die Werte auch intern lebt, die er der Gesellschaft vermitteln will.