Mediation – der Weg in eine humanere Arbeitswelt

 

Exzellente Unternehmen zeichnen sich dadurch aus, dass sie konstruktiver und stressfreier mit internen Konflikten umgehen können, als andere, die nur auf einseitige Machtentscheidungen setzen.

Solche einseitigen Konfliktlösungen haben nämlich eine gefährliche Eigenschaft: in einem Teufelskreis werden immer wieder alte Schuldfragen aufgerührt. Das verstärkt die Ohnmachtsgefühle der Betroffenen. Konflikte werden letztlich beendet, ohne sie zu lösen.

Die Mediation setzt auf eine andere Konfliktlösung:

Der Mediator ist nicht etwa Mittler, Schlichter und schon gar kein Entscheider. Er soll durch geschicktes Ausloten der Positionen dafür sorgen, dass die streitenden Parteien selbst zu Lösungen finden und diese auch verbindlich festhalten.

Solche kooperative Konfliktlösungen eröffnen auch Möglichkeiten, innerbetriebliche Streitigkeiten und Arbeitsplatzkonflikte frühzeitig zu erkennen, zu bewältigen und Vermeidungsstrategien für die Zukunft zu entwickeln. Das führt langfristig zu einem deutlich besseren Arbeitsklima.

Trotz „Opus“ tut sich der Bayerische Rundfunk immer noch sehr schwer, seinen Mitarbeitern Entscheidungen transparent und nachvollziehbar darzustellen. Deshalb haben auch viele Arbeitnehmer Probleme damit, strukturelle, technologische und redaktionelle Veränderungen zu unterstützen.

Deswegen schlägt die Freienvertretung vor:

Der Bayerische Rundfunk sollte sich in einer Grundsatzerklärung zum Mediationsverfahren verpflichten, und zwar dergestalt, dass bei einem internen Konflikt zunächst eine außergerichtliche Konfliktbeilegung erfolgen soll. Wenn eine der Parteien vom Verfahren nicht überzeugt ist, kann sie die Mediation jederzeit abbrechen.

Für die Einführung der Mediation müssen die Führungsspitze des Hauses, der Rundfunkrat sowie der Personalrat gewonnen werden. Nur ein breiter Konsens im Unternehmen sichert langfristig den Erfolg des Mediationsverfahrens. Dieses Instrument könnte auch stufenweise eingeführt und zunächst in einem Pilotprojekt getestet werden.

Die Freienvertretung wird sich dafür einsetzen, dass geschulte Mediatoren aus allen Hierarchieebenen zur Verfügung stehen. Der Bayerische Rundfunk sollte die notwendigen Schulungen unterstützen.

 

Dei Freienvertretung hat ein Konzept für ein Konfliktmanagement im BR entworfen und der Geschäftsleitung übergeben.